Im Frühjahr/ Sommer wurde mit dem Teichbau begonnen und der Trockenlebensraum mit Steinmauer angelegt. Aufgrund längerer Wartezeiten auf das Material zur Teichfertigstellung entstand hier 2014 zufällig ein Rohbodenstandort, auf dem sich bereits bestimmte Pionierarten an Pflanzen und Tieren ansiedeln konnten.
Solche Rohbodenstandorte, wie sie auf länger ruhenden Baustellen entstehen, oder wie sie vor dem Eingreifen der Menschen in Flussauen durch die natürliche Hochwasserdynamik früher häufig vorkamen, bieten bestimmten Arten Ersatzlebensräume.
Diese Standorte sind heute durch intensive Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft und möglichst kurze Bauzeiten im Städtebau selten geworden.
Tiere
- Mauerfuchs (Tagfalterart) kommt vom benachbarten Haldenstandort und sonnt sich auf Mauersteinen
- Weg- und Grabwespen können beobachtet werden, wie sie ihre Beute, wie Fliegen und Raupen in die gegrabenen Löcher des aufgeschichteten Sandhügels transportieren
- Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) nutzen den feuchten Lehmboden, der durch den schwankenden Wasserspiegel entstanden ist, zum Graben, um an feuchtes Material zum Mauern zu kommen; betreibt Bergbau und es entstehen Stollen im Teichboden
- Rückenschwimmer, Wasserläufer und Mückenlarven kommen aus der Luft und siedeln sich in der Wasserpfütze an, teilweises Austrocknen der Pfütze
- Laufkäfer, mindestens zehn verschiedene typische Auenarten besiedeln den Rohboden
- Dornschrecke, eine seltene kleinere Heuschreckenart, die keine ‚Musik‘ macht, frisst kleine Algenbestände, Flechten und Moose
- Sandlaufkäfer, Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris), geschützte Art, sitzt in Röhren und lebt räuberisch von Insekten, die die Pfütze zum Trinken nutzen
- Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Pflanzen
4.1 Sumpfruhrkraut und Krötenbinse
8.1. Königskerzen und andere Ruderalpflanzen
_________________________________________________________________
Mauerfuchs (Lasiommata megera)
Die Falter kommen oft auf steinigem oder kiesigem Untergrund vor. So auch auf Halden und Mauern. Dadurch hat er auch seinen Namen erhalten.
Die Weibchen legen die Eier einzeln in Bodennähe in Randstrukturen an Gräsern ab. Raupennahrungspflanzen sind Gräser wie Echter Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum). Der Falter bevorzugt rot- bis blauviolette Blüten.
Weg- und Grabwespen

Gehörnte Mauerbiene (osmia cornuta)
Ihre Nester baut die bevorzugt in Gärten und Parkanlagen lebende Wildbiene in vorhandenen Hohlräumen diverser Art, z.B. in Mauerritzen, in Löchern im Verputz, in Abflussröhrchen von Rollläden und in Ritzen von Fensterrahmen, stellenweise auch in Vertiefungen von Mauersteinen. Osmia cornuta nimmt sehr gerne künstliche Nisthilfen an. Die Nester selbst sind meist Linienbauten mit bis zu 12 hintereinander liegenden Brutzellen, vor denen sich zum Ausgang hin eine sogenannte „Leerzelle“ und ein dicker Verschlusspropfen befinden. Als Baumaterial dient feuchter Sand oder Lehm, der mit Drüsensekreten vermischt wird.
Die Höhenstufe von 500 m überschreitet sie nur vereinzelt. Wie alle Mauerbienen lebt sie solitär, bildet also keine Staaten.